Marokko
Marrakesch – Zentrum des Tourismus
Unsere Reise beginnt in Marrakesch, dem geschäftigen Zentrum des Tourismus. Schrill und ohrenbetäubend klin¬gen die Flöten der Schlangenbeschwörer, monoton ist der Singsang der Wasserverkäufer, der vom schrillen Kreischen zahmer Affen überlagert wird. Und immer wieder das lautstarke Anpreisen der Händler. Das ist der Klangteppich am weltberühmten Djemaa El-Fna in Marrakesch. Der arabische Name bedeutet „Platz der Geköpften“. Die Sultane zur Zeit der Almohaden nutzten den Platz als Hinrichtungsstätte und stellten hier aufgespießte Köpfe zur Schau.
Heute werden hier ganz andere Dinge zur Schau gestellt. Gaukler führen in der Menschenmenge Stücke auf, umringt von Einheimischen, die zuschauen, oder mitmachen. Frauen sitzen auf kleinen Hockern und lassen sich die Hände mit Henna bemalen. Daneben laufen Männer mit kleinen Affen herum. Einige Meter weiter sitzt ein Schlangenbeschwörer, der mit seinem Flötenspiel, die vor ihm auf dem Boden liegenden Kobras und Sandvipern zu Bewegungen verleiten will. An mehreren Stellen haben sich kleine Grüppchen versammelt, die den Gauklern, Geschichtenerzählern und Wahrsagerinnen aufmerksam zuhören.
In den Abendstunden, wenn die unzähligen Garküchen ihre Stände aufbauen, ist der Platz meist überfüllt. Nun brodelt das Leben, Duftschwaden von frisch gebratenem Fleisch, sowie das Licht unzählige Lampen versetzen die Menschen in orientalische Atmosphäre. Djemaa el-Fna ist gewissermaßen das größte Freiluftrestaurant Marokkos, das pulsierende Herz der Stadt - einer der aufregendsten und wahrscheinlich auch lautesten Plätze der Welt.
Fes – eine Zeitreise ins Mittelalter
Ganz anders die Eindrücke in Fes. Es ist die älteste der vier Königsstädte. Fes wurde 800 vom Sohn des Reichsgründers Moulay Idris II. zur Hauptstadt des Idrissidenreiches erhoben. Die Besichtigung der Stadt gleicht einer Zeitreise ins islamische Mittelalter. Für viele Marokkaner ist Fes heute noch die heimliche Hauptstadt der Reichen und Intellektuellen, denn hier ist das Zentrum von Bildung und Religion. So befindet sich in Fes die älteste Universität der islamischen Welt.
Ausgangspunkt unserer Erkundungstour in die Altstadt, die Medina, ist das prachtvolle Tor Bab Boujeloud. Die äußere Seite ist mit glänzend blauen Kacheln verziert - blau als Symbol für Entspannung und Himmel – während die Innenseiten grüne Kacheln schmücken (diese Farbe steht für den Islam). Die Medina von Fes el-Bali gilt als die authentischste. Jeder Stadtteil hat eigene Brunnen, Schulen, Moscheen sowie Hamam und eine Bäckerei und ist damit unabhängig. Die Gebäude sind erdbebensicher gebaut. Die Mauern bestehen aus Lehm, Ziegeln und dazwischen Holz. Bögen verbinden die Häuser und dienen dem gegenseitigen Abstützen. An den alten Steinhäusern lässt sich der Einfluss islamischer, maurischer und andalusischer Architektur gut erkennen.
Die Straßen und Gässchen dieser vollkommen autofreien Medina sind teilweise so schmal, dass sie nicht einmal zwei Lasttieren nebeneinander Platz bieten. Immer wieder hallen uns die Warnrufe der Eseltreiber und Lastenträger „balak“, „balak“ entgegen und wir flüchten in den nächsten Hauseingang oder pressen uns dicht an die Mauer, um die schwer beladenen Esel passieren zu lassen.
Die Souks sind jene Bereiche in einer Medina, wo sich das wahre Leben abspielt: überall Handwerksbetriebe sowie kleine Läden der Händler. Jeder noch so kleine Platz wird zum Feilbieten der Waren genutzt. Und jede Gasse hat ihren arteigenen Geruch und ihre besondere Geräuschkulisse. In den Souks der Handwerker wird an Schalen und Töpfen gehämmert, dumpfes gleichförmiges Schlagen führt uns zu den Kupfer- und Bronzeschmieden, die filigrane Metallkunstwerke herstellen. Aus den Souks der Parfümhändler mit ihren glitzernden Läden voller Parfumfläschchen strömt exotischer Duft.
Ganz anders das Aroma der Obst- und Gemüsehändler oder jenes der Fleischer, die gerade geschlachtete Tiere ausnehmen. Immer wieder beliebte Fotomotive: die kunstvoll aufgeschichteten bunten Kegel bei den Gewürzhändlern. Und natürlich jede Menge Stoffe und Lederwaren. Dazwischen Imbissstände oder Shops mit dampfenden Kebaps. Und überall ein unbeschreibliches Gedränge. Ohne Guide wären wir in diesem Gewimmel und Labyrinth verloren gewesen und hätten wahrscheinlich niemals wieder herausgefunden.
Andere Eindrücke gewinnen wir in den geistigen Zentren der Medina. Die zahlreichen Moscheen und Koranschulen (Medersa genannt) sind Orte der Ruhe und Ehrfurcht. Wir besichtigen die Medersa Attarine, eine alte Koranschule aus dem 15. Jahrhundert. Im quadratischen Innenhof befindet sich eine große Brunnenschale aus Marmor. Jede der vier Seitenwände des Gebäudes ist anders gestaltet und eine Maschrabiyya-Gitterschranke trennt den Gebetsraum vom Innenhof. Für den Bau wurde Zedernholz verwendet, das den praktischen Nebeneffekt hat, vor Insekten zu schützen. Es ist ein meisterhaft dekoratives Zusammenspiel der verschiedenen Materialien mit einem vielfältigen Formenrepertoire.
Zum Abschluss geht es in das bekannte Gerberviertel der Stadt. Die auf der untersten Stufe der Sozialhierarchie stehenden Gerber und Färber verrichten hier im Stadtteil Chouara ihr geruchsintensives Handwerk. Von einer Dachterrasse aus sehen wir die zahlreichen kreisrunden Farbbottiche mit ihren ätzenden Flüssigkeiten. Als Schutz vor dem strengen Geruch werden duftende Pfefferminzzweige gereicht, die wir uns vor die Nase halten. Noch heute wird das Leder mit natürlichen Stoffen behandelt. So werden Walnussblätter, Eichen- und Kastanienrinde, aber auch Taubendreck als Gerbstoffe verwendet. Halbnackte Menschen waten zwischen den Behältern herum, schichten Felle um oder schaben Haare und Fleisch ab. Mit Stecken und Füßen werden die Lederstücke dann in den gelb, rot und blau schillernden Farbbädern umgerührt, bevor andere Arbeiter sie auf den angrenzenden Dächern zum Trocknen ausbreiten.
Wildromantische Fahrt durchs Gebirge
Neben den alten Kulturen der Königsstädte bietet Marokko bei unserer Fahrt über Land vielfältige und faszinierende Landschaften. So sehen wir im mächtigen Atlasgebirge nicht nur schneebedeckte Gipfel, sondern befinden uns wir bei einer der Überquerungen der fast 3.000 Meter hohen Pässe auf einmal mitten in einer Winterlandschaft.
Auf der Südseite des Hohen Atlas wechselt die Vegetationsform, es wird zunehmend trockener und die Landschaft karger. Aber nicht nur das Landschaftsbild, auch die Fahrbedingungen wechseln merklich. Zunächst noch auf guten Asphaltstraßen unterwegs bewegen wir uns später auf Schotterpisten und unbefestigtem Gelände. Hier bewährt sich der Wagen unseres Guides: ein Kleinlaster mit Allradantrieb. Nur so können wir Strecken zurücklegen, die mit einem herkömmlichen PKW nicht möglich wären.
Wir fahren am Dades entlang, der sich wie ein grünes Band durch die Landschaft windet und einen malerischen Kontrast zu den kargen Felsen bildet. Nach etwa 30 Kilometern wird das Tal zur Schlucht. Immer enger rücken die Berge an den Fluss heran, bis die bizzaren Felswände unmittelbar neben uns in die Höhe ragen. Im Zickzack führen die steilen Schotterpisten über scharfe Kehren den Berg hinauf und dann wieder hinunter. Da die Verbindungsstraße in die Todrahschlucht vom Hochwasser weggeschwemmt wurde, müssen wir nun im Flussbett fahren. Ganz langsam und ziemlich holprig – alles voller Steine und Felsen. Eine faszinierende Pistentour mit einem Hauch von Abenteuer.
Die Straße der Kasbahs
In diesem Gebiet liegt auch die berühmte „Straße der Kasbahs“. Die Bewohner in den Tälern des Dades wurden wegen ihres Reichtums oft von räuberischen Stämmen überfallen. Um Hab und Gut zu schützen errichtete man Festungen, in denen sich die Großfamilien verschanzen konnten. Jedes dieser Bauwerke ist ein ästhetisches Wunderwerk aus Lehm und Stein.
Die Häuser sind überwiegend aus mit gehäckseltem Stroh vermischtem Stampflehm und luftgetrockneten Lehmziegel erbaut. Die braunen Lehmgebäude besitzen keine Fenster und wurden um kleine Innenhöfe herum angelegt. Die meisten Familienburgen bestehen aus einer dreigeschossigen Anlage: im Erdgeschoss wird das Vieh untergebracht, im ersten Stock befinden sich Küche und Vorratsräume und darüber die Wohn- und Schlafräume.
Ecktürme und Zinnen verleihen der Anlage ein wehrhaftes Aussehen. Berühmt sind die Kasbahs auch durch ihren reichen Ornamentschmuck an Fassaden und Außenmauern. Vor allem die Türme sind mit verschiedenen geometrischen Mustern und Formen verziert, wobei das Rautensymbol am häufigsten verwendet wird. Es wird als Augenpaar gedeutet, das Unheil abwehren soll.
Der berühmteste Kasbah-Komplex ist zweifelsohne Ait Ben Haddou, das rund 100 Kilometer südöstlich von Marrakesch liegt. Ait-Ben-Haddou wurde an einem einst strategisch wichtigen Punkt im 11. Jhdt. von den Berbern errichtet. Damals kontrollierten die Mitglieder der Sippe Ben Haddou den Handel auf der alten Karawanenstraße, die das marokkanische Marrakesch mit der Oasenstadt Timbuktu im heutigen Mali verband. Es ist eine mächtige Stadt mit hohen Mauern, die an den Berghängen des Atlasgebirges errichtet wurde. Die atemberaubende Wüstenstadt mit ihren historischen Lehmbauten und hohen Mauern sieht auf den ersten Blick aus wie eine wie eine überdimensionale Sandburg.
Wir wandern durch das Labyrinth der schmalen Gassen hinauf, die durch enge Treppen miteinander verbunden sind. Vom obersten Punkt aus sehen wir auf die Dächer der Stadt und erblicken im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel des Atlasgebirges. Diese beeindruckende Lage am Fluss Mellah diente in vielen Filmen als historische Kulisse. So sind in der Wüstenstadt u.a. berühmte Streifen wie „Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil“, „Lawrence von Arabien“ oder „Jesus von Nazareth“ entstanden. Seit 1987 gehört Ait Benhaddou zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Das Teppichdorf Amassine
Neben all der Schönheit der Städte und der Landschaften ist es wichtig, das Leben der Menschen zu beachten: viele leben in dem Land nach wie vor noch in großer Armut. Um diese zu lindern, werden von außen immer wieder verschieden Projekte gestartet. Eines davon konnten wir am Fuße des erloschenen Vulkans Djebel Siroua besichtigen. Dort liegt auf 2.000 Metern Höhe das terrassenartig angelegte Dorf Amassine. Hier hat der Steirer Wilfried Stanzer ein ganz besonderes Projekt mit der Bezeichnung „Ait Khozema“ ins Leben gerufen: Wie in alten Zeiten werden hier kunstvolle Teppiche hergestellt und wir hatten die Gelegenheit, etliche Schritte dieser harten Arbeit mit zu verfolgen.
Die Rohstoffe liefern die Siroua-Schafe, die eine besonders glatte Wolle haben. Mit zwei Nadelkämmen wird die Wolle hin und her gezupft bis sie ganz weich ist. Danach ziehen die Berberfrauen einen Faden daraus, der nach traditioneller Art mit Naturfarben gefärbt wird. Die meisten dafür benötigten Färberpflanzen wachsen in der Nähe des Dorfes. Das Färben selbst ist Männerarbeit. In großen Kesseln wird die Wolle zuerst mit Alaun behandelt, damit sie die jeweilige Farbe besser annimmt.
Die gefärbte Wolle wird dann zu den Frauen gebracht, die nun mit dem Knüpfen der Teppiche beginnen. Sie sind darin wahre Meisterinnen und verwenden alte Muster und jahrhundertealte Symbole der früheren Stammesteppiche. Jährlich entstehen auf diese Weise rund 200 Teppiche, die in alle Welt exportiert werden. Je nach Bedarf knüpfen in Amassine 40 bis 400 Frauen für das Projekt und verdienen dabei zwischen 50 und 200 Prozent mehr als sonst wo in Marokko. Neu ist bei dem Projekt „Ait Khozema“ auch, dass die Teppichknüpferinnen das Geld direkt in die Hand bekommen. Neben diesem wirtschaftlichen Aspekt gibt es aber auch noch eine soziale Perspektive: Am Projekt dürfen nur Frauen mitmachen, die sich verpflichten, ihre Töchter in die Schule zu schicken.
Im Sommer, wenn es auch im Gebirge heißer wird, ziehen die Menschen in ein 700 Meter höher gelegenes Sommerdorf. Wir wandern zum höchsten Punkt des Ortes, wo sich die alte Speicherburg (Agadir) befindet. Die Burg wurde bereits 1575 errichtet – ist aber heute noch immer funktionstüchtig und wird wie in alten Zeiten von einem Wächter bewacht. Jede Familie besitzt hier ein verschließbares Abteil zur Lagerung ihrer Ernte.
Das harte Leben der Nomaden
Eine andere, sehr eindrucksvolle Begegnung mit dem Alltag der Berber hatten wir bei unserer Abenteuerfahrt im Gebirge. Inmitten der kargen Steinwüste haben wir unmittelbaren Kontakt mit Nomaden. Einige alten Frauen und Mütter mit einer Schar kleiner Kinder eilen herbei als sie unseren Wagen erspähen. Männer sind keine da, denn sie ziehen mit ihren Schafen und Ziegen einige Tagesreisen entfernt auf Futtersuche umher. Die Frauen leben hier an den Berghängen in der Nähe zum Fluss. Das wettergegerbte Gesicht einer alten Frau lässt erahnen, wie hart das Leben hier ist, bei dem sie ständig den Elementen ausgeliefert sind. Einige Buben tragen ausgeleierte Trainingshosen und zerfetzte Schuhe, bei denen die nackten Zehen rausragen. Wir haben in Österreich Kleider gesammelt, die wir nun verteilen. Sorgsam schauen die Mütter, welches Stück wem am besten passt. Eine emotional berührende Szene.
Danach führen sie uns zu ihrem Lagerplatz und zeigen uns ihre Unterkünfte: ein Kamelhaarzelt für die Familie und ein Zelt für die Tiere. Teilweise sind sie mit Steineinfriedungen umgeben, die als Windschutz dienen. Eine junge Frau hockt am Boden und bereitet auf einem alten Eisengestell über der offenen Feuerstelle Tee für uns zu. Eine andere, sehr junge Frau mit drei kleinen Buben, fristet ihr Dasein unter einem Felsvorsprung in einer armseligen Steinbehausung.
Wüsten Trekking: „Nomaden auf Zeit“
Im Süden erwartet uns ein weiteres Highlight: ein Wüsten-Trekking in den Erg-Chebbi-Dünen. So ein Vorhaben muss gut organisiert sein. Die Kamele müssen mit all den Dingen beladen werden, die wir für die Tour brauchen: Essen, Gaskocher, Zelte, Schlafsäcke und natürlich Wasservor¬räte. Die Kamele scheinen das gewöhnt zu sein und bleiben friedlich liegen, während die vollgepackten Körbe links und rechts auf ihre Rücken geschnürt werden. Dann ziehen wir wie Beduinen mit Zelten und Kamelen drei Tage lang durch die Wüste.
Unsere kleine Karawane besteht aus sechs Kamelen und drei Kamelführern. M´Barak, Youssef und Mohamed können wir vor allem an den Farben ihrer Turbane unterscheiden. Die Tiere sind in zwei Gruppen hintereinander mit Schnüren verbunden und bewegen sich gleichmäßig vorwärts. Es ist ruhig, nur die Schritte der Tiere und der Menschen sind zu hören. Die meiste Zeit gehen wir zu Fuß – jeder in seinem eigenen Tempo. Wer mag, kann auch ein Stück auf dem Kamel reiten und die unendliche Weite aus erhöhter Position betrachten.
Nach drei Stunden erreichen wir unseren Zeltplatz. Es gibt hier Palmen, die Schatten spenden und einige Sträucher, die für die Kamele Futter bieten. Achmed bindet ihnen die Vorderfüße zusammen, damit sie sich nicht zu weit entfernen können. Und mit stoischer Ruhe beginnen sie die dornigen Äste zu zermalmen. Auch wir bekommen Stärkung: Tee, Datteln und etwas Gemüse.
Am späteren Nachmittag starten wir zu einer Wanderung auf die umliegenden Sanddünen. Majestätisch erhebt sich eine knapp 150 Meter hohe Düne vor uns, die unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Doch das Hochklettern ist alles andere als einfach, denn im weichen Sand rutscht man immer wieder zurück. Außerdem pfeift nun der Wind, der mit zunehmender Höhe immer stärker wird. Massenhaft Sand fliegt herum und wirbelt über den Boden. Sandkörner überall: in den Schuhen, im Gesicht und in den Haaren.
Während wir unterwegs sind, haben unsere Guides mit einfachen Mitteln unser Abendessen zubereitet. Ein kleines Festmahl mit im Feuer gebackenen Brot, Tajine mit Paprika und Gemüse und süße Orangen als Nachspeise. In der zunehmenden Dunkelheit erscheint über uns ein faszinierender Sternenhimmel. Die Milchstraße und etliche Sternenbilder sind deutlich zu erkennen. Kurz vor Sonnenuntergang hatte Youssef noch einige trockene Zweige und Äste entdeckt, mit denen er nun ein Lagefeuer entzündet. Gerne lassen wir uns am wärmenden Feuer nieder, denn es ist mittlerweile ziemlich kühl geworden. Aufmerksam lauschen wir den Erzählungen unserer Kamelführer, die über das Leben der Nomaden in früheren Zeiten berichten.
Auch am frühen Morgen ist es noch frisch. Bereits vor dem Frühstück sollte unser Gepäck fertig gepackt und die Zelte abgebaut sein, damit unsere Guides rechtzeitig beginnen können, wieder alles auf die Kamele zu verladen. Auch an diesem Tag hatte die Wüste immer wieder Überraschungen für uns bereit. Wir entdecken Pflanzen, die dem kargen Klima trotzen: weiße Wüstenlilien, blaurosa Natternkopf oder die Celestia, eine gelb blühende Schmarotzerpflanze, die von anderen Gewächsen lebt. Besondere Objekte für die Makro-fotografie sind die kleinen Skarabäen oder Skorpione mit ihrem Giftstachel.
Eine Trekking-Tour durch die Wüste ist keineswegs langweilig. Die Wüste sieht nie gleich aus, sondern verändert sich ständig: Einmal ist es mehr Geröll, dann wieder sandig und weich. Einmal geht es längere Zeit eben dahin, dann wieder durch Gebiete mit hohen Sanddünen. Dieses Leben als „Nomade auf Zeit“ bringt aber nicht nur unvergessliche Landschaftsbilder, sondern bietet auch die Möglichkeit, Einblicke zu gewinnen in das nomadische Leben früherer Zeiten. Und Weite und Stille bewusst wahrzunehmen. Kurzum: Solche Tage in der Wüste sind in unserer hektischen Zeit eine Oase für die Sinne.
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